STADTHAUS Kolinplatz

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Aussenbild //

Situationsplan //

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Mitten in der Altstadt von Zug klafft am Kolinplatz seit einem Grossbrand eine Baulücke. Nach einem längeren politischen Prozess wurde entschieden, einen Wettbewerb auszuloben für ein Ersatzgebäude, welches einen Gastronomiebetrieb, einen Konferenzraum und Studentenwohnungen aufnehmen sollte. Diese Aufgabe und vor allem die Lage in einer sehr schönen und empfindlichen Situation erforderte eine feinfühlige und angemessene Reaktion. Die Parzelle ist unterschiedlichen Einflüsse und Anforderungen durch den Kontext ausgesetzt, aus welchen das Projekt seine Gestalt ableitet:
Zum Aussenraum hin grenzt das Terrain auf der einen Seite an eine enge Strasse, auf der anderen öffnet es sich zum Kolinplatz hin. Auf zwei weiteren ist die Parzelle in den bestehenden Stadtkörper eingebunden und öffnet sich dazwischen in Richtung des kleinen Innenhofs. Das Konzept sieht vor, diesen unterschiedlichen Ausrichtungen gerecht zu werden und gleichzeitig diese Vielschichtigkeit sowohl im Äusseren wie im Inneren erlebbar zu machen. Kernpunkt des Konzepts ist das Schaffen einer Durchlässigkeit zwischen Strassen-/ Platzraum und Innenhof, um diese sonst oft hermetisch voneinander abgeschotteten Stadtbereiche in eine gegenseitige Spannung zu bringen. Auf dieser Logik bauen sowohl die volumetrische Setzung wie auch die innere Einteilung auf:
Das Restaurant im Erdgeschoss verteilt den Gastbereich auf zum Kolinplatz und in Richtung des Hofes gerichtete Bereiche; eine Verbindung, welche durch einen engen, an mittelalterliche Gassen erinnernden Durchgang noch verstärkt wird. Auch das Layout der Wohnungen macht durch einen in Richtung Strasse/Platz gelegenen Essraum und einen zum Hof gerichteten Wohn- und Rückzugsraum diese Janusköpfigkeit wirksam. Sie wird als Qualität aufgefasst und als Mittel für ein reichhaltigeres Wohnen eingesetzt. Die Aussengestaltung des Hauses hält sich an die strengen Vorgaben des Wettbewerbsprogramms und setzt sich unter die Maxime der Einpassung und der architektonischen Unauffälligkeit im Bestand. Leichte Verformungen am Volumen weisen dennoch auf die zeitgenössische Komponente des Baus hin.
Es entsteht so ein Projekt, welches aus dem Kontext heraus gedacht ist, diesen ergänzt und erweitert und sich als selbstverständlicher Bestandteil in die Altstadt von Zug einfügt.



KLR Architekten - STADTHAUS

Ort: Kolinplatz ZG
Bauherr: Oeffentlich
Jahr: 2011
Status: Wettbewerb